Was ist Mineralwasser?

Was ist Mineralwasser?

Mineralwasser gehört zu den beliebtesten Getränken der Deutschen - 2016 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei fast 150 Litern pro Jahr. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung schreibt vor, dass es aus unterirdischen Quellen stammen und von ursprünglicher Reinheit sein muss - Zusätze sind nicht erlaubt. Zudem ist eine staatliche Anerkennung des Mineralbrunnens notwendig.

Was bedeutet bei Mineralwasser Classic, Medium und Still?

Klassisches Mineralwasser ist mit 7-8 g pro Liter reich an Kohlensäure, bei Medium-Mineralwasser liegt der Wert bei 4-5,5 g und bei stillem Mineralwasser unter 1 g pro Liter. Kohlensäure ist eine nur schwache Säure, tötet aber bereits eine ganze Menge Mikroorganismen zuverlässig ab. Daher ist kohlensäurehaltiges Wasser wesentlich länger haltbar als stilles Mineralwasser.

Was bedeuten beim Mineralwasser die Angaben auf dem Etikett?

Im Supermarkt finden Sie auf dem Etikett von Mineralwasser die folgenden Verkehrsbezeichnungen gemäß Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV):

  • natürliches Mineralwasser
  • natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser, mit eigener Quellkohlensäure versetzt
  • natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt
  • Säuerling oder Sauerbrunnen.

Letzteres ist ein Mineralwasser mit einem Gehalt von mehr als 250 Milligramm Kohlendioxid pro Liter. Tritt das Wasser dank der darin enthaltenen Kohlensäure aus der Quelle hervor, lautet die Bezeichnung Sprudel. Die alte Bezeichnung Selters oder Selterswasser wird seit 1984 nicht mehr verwendet, mit Ausnahme des alten Markennamens.

Was bedeutet Mineralwasser laut Mineral- und Tafelwasserverordnung?

Bis 1980 sah die Mineral- und Tafelwasserverordnung für Mineralwasser einen Mindestgehalt von tausend Milligramm mineralischer Substanzen vor. Im Zuge der Angleichung an geltendes EU-Recht ist diese Regelung hinfällig. Seitdem ist es um den Mineralstoffgehalt von Mineralwasser schlecht bestellt: Oft enthält Leitungswasser mehr Mineralien als Mineralwasser.

Mineralwasser muss aus einem unterirdischen Wasserreservoir kommen und darf nicht aus Oberflächenwasser gewonnen werden. Das Grundwasser tritt in Form von Quellen und Brunnen zutage und wird dort an Ort und Stelle abgefüllt. Ein Zusatz von Substanzen ist nicht erlaubt, abgesehen von Kohlensäure.

Auf der anderen Seite darf man einige im Übermaß schädlichen Substanzen entfernen, darunter Eisen, Mangan sowie Schwefel- und Arsenverbindungen. Eisen wäre für die Gesundheit sogar von Nutzen und würde einem Eisenmangel vorbeugen, sorgt jedoch für eine unschöne Braunfärbung.

Die Mineralquelle muss von staatlicher Seite ausdrücklich anerkannt und registriert werden, damit das Wasser als Mineralwasser bezeichnet werden darf.

Welche Wassersorten gibt es sonst noch in der Trinkwasserverordnung?

In der Trinkwasserverordnung findet man auch die Definitionen für Quellwasser, Tafelwasser, Heilwasser und Sodawasser. Diese unterscheiden sich deutlich von der des Mineralwassers. So muss Sodawasser mindestens 570 Milligramm Natriumhydrogencarbonat pro Liter enthalten und Heilwasser einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Deshalb fällt letzteres unter das Arzneimittelgesetz.

Zum Vergleich Mineralwasser und Leitungswasser

Unser Trinkwasser braucht den Vergleich mit Mineralwasser nicht zu scheuen. Hier ist es die Trinkwasserverordnung (TrinkWV), die teils wesentlich strengere Grenzwerte etwa für Blei vorsieht als bei Mineralwasser. Verpackung und Transport sorgen für eine vergleichsweise schlechte Ökobilanz, insbesondere bei Verwendung von Einwegflaschen. PET-Flaschen bringen unerwünschte Substanzen mit, so etwa Acetaldehyd, Weichmacher und Mikroplastik.

Solche Substanzen muss man bei Leitungswasser nicht befürchten. Darüber hinaus ist es unschlagbar billig, und man kann sich das Kisten schleppen und jede Menge Plastikmüll ersparen.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

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